Presseaussendung der Gesundheitsgewerkschaft zum Tag der Pflege
GÖD-Gesundheitsgewerkschaft und Younion-Team Gesundheit: Pflegereform ist auch in den öffentlichen Krankenhäusern alternativlos!
Wien (OTS) - „Die Arbeiten zu einer umfassenden Pflegereform sind offenbar ins Stocken geraten. Im zuständigen Pflegeministerium ist es schon vor dem Rücktritt von Minister Anschober dazu ruhig geworden. Jetzt, nach dem Wechsel zu Minister Wolfgang Mückstein, muss die Arbeit dazu wieder rasch und umfassend aufgenommen werden!“, fordern Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, und Edgar Martin, Vorsitzender der younion _ Die Daseinsgewerkschaft Hauptgruppe II, gleichlautend.
Während Pflegepersonen in den öffentlichen Krankenhäusern zwar laufend als „Heldinnen und Helden“ tituliert werden, bewegt sich hinter den Kulissen nur wenig zum Besseren. „Die Arbeitsüberlastung hat im vergangenen Jahr ungeahnte Ausmaße angenommen. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen Dienstplansicherheit und können nicht laufend einspringen. Wir fordern Investitionen in eine Ausbildungsreform, um hochqualifizierte Fachpflegepersonen in ausreichender Zahl zu gewinnen“, richtet Waldhör dringende Forderungen an die politisch Verantwortlichen.
Auch Edgar Martin bekräftigt notwendige Verbesserungen: „Die bedingungslose Aufnahme der Pflegeberufe in der Schwerarbeitsverordnung ist dringend notwendig. Einer aktuellen Fehlzeitenanalyse des wissenschaftlichen Instituts der deutschen AOK zufolge fehlten den Kolleginnen und Kollegen in den Pflegeberufen im Jahr 2020 durchschnittlich 25,4 Tage und damit 6,1 Tage mehr als in anderen Berufen. Die überdurchschnittlich hohen Arbeitsunfähigkeitszahlen in der Pflegebranche belegen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen verantwortungsvollen Berufen körperlich wie psychisch sehr hohen Belastungen ausgesetzt sind. Daher ist die Anerkennung aller Pflegeberufe als Schwerarbeiter ein Gebot der Stunde“.
Die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft und Younion HGII Team Gesundheit sind die Vertreter der 120.000 Beschäftigten im öffentlichen Gesundheits- und Pflegebereich. Rund 65.000 gehören den Pflegeberufen an.
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Reinhard Waldhör
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